Vision, Statuten und Werte

Vision

Wovon träumen wir?
Wohin wollen wir mit der Metalchurch?
Welches Bild leitet uns?

Metal-Kreuzfahrt zur himmlischen Heimat - 144'000 Tons of Metal

Ausführliche Gedanken dazu im Video:

Auszug aus den Vereinsstatuten (Art. 2):

Den Juden bin ich einer von ihnen geworden, um sie zu gewinnen. Bei denen, die sich an das Gesetz halten, verhalte ich mich ebenso – obwohl ich nicht unter dem Gesetz stehe – damit ich sie gewinne. Wenn ich bei Nichtjuden bin, die das jüdische Gesetz nicht haben, passe ich mich ihnen so weit wie möglich an, um sie zu gewinnen. Allerdings lasse ich Gottes Gesetz dabei nicht außer Acht, sondern befolge das Gesetz Christi. All das tue ich, um Gottes gute Botschaft zu verbreiten, damit auch ich Anteil an ihrem Segen erhalte. (1Kor 9:20-23)

Die Metalszene - Hintergrund

Metal ist nicht nur ein Musikstil sondern eine weitverbreitete Subkultur. Die Metalszene besteht aus vielen verstreuten Einzelpersonen und Grüppchen, mehr aus dem ruralen als aus dem städtischen Raum, die sehr mobil sind, sich fleissig an Szeneveranstaltungen treffen, oft aktiv für das Szeneleben engagieren und in reger Weise virtuellen Austausch pflegen und vernetzt sind. Konzerte und Festivals sind der Brennpunkt, wo die Szene auch öffentlich sichtbar wird. Mit der Musik geht oft ein ganzer Lebenstil einher, der sich bewusst von der übrigen Gesellschaft abgrenzt. Seit dem Beginn ist Metal geprägt von radikaler Kirchenkritik. Religiöse Themen und Symbole sind aber allgegenwärtig.

Der kirchliche Auftrag und die Rolle des Vereins

Will die Reformierte Kirche ihrem Auftrag „allem Volk in Kirche und Welt die Frohe Botschaft von Jesus Christus zu verkündigen“ auch in Bezug auf eine Subkultur wie Metal gerecht werden, muss sie für ihren „Dienst zum Aufbau der Gemeinde“ wirklich auch „jedes andere ihr zu Verfügung stehende Mittel“ einsetzen.[1] Doch obwohl sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten substantiell verändert hat, kennen die Reformierten Kirchen in der Schweiz bisher meist immer noch nur die parochiale Struktur (Ortskirchgemeinden). Eine Subkultur wie Metal lässt sich aber nicht lokal verorten und anbinden und sprengt auch schnell die kantonalkirchlichen Grenzen. Darum springt der Verein Metalchurch hier in die Lücke und etabliert als Projekt zu Gunsten der Metalszene überparochial eine vorläufige reformierte kirchliche Struktur, bis die Reformierten Kantonalkirchen und im Speziellen die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn in ihrer Struktur ergänzend zur Parochie offiziell auch netzwerkartige Kirchgemeinden & Pfarrämter schaffen.

Zweck, Ziel und Aufgaben des Vereins

Die Mitglieder des Vereins Metalchurch sind als Kirchenglieder „gerufen zum Hören und Tun des Wortes Gottes, zur Gemeinschaft im Gottesdienst und im Alltag, zur Weitergabe ihres Glaubens und zum solidarischen Dienst an den Menschen.“ [2] Ziel des Vereins Metalchurch ist es, diesen allgemeinen kirchlichen Auftrag für die Subkultur Metal konkretisiert umzusetzen. Der Zweck des Vereins ist es darum, gangbare Wege zu suchen, entsprechende Angebote zu machen und die nötigen Mittel dafür zur Verfügung zu stellen.

Der Vorstand des Vereins Metalchurch nimmt analog der Ortskirchgemeinde die Aufgaben des Kirchgemeinderats wahr, die Generalversammlung diejenigen der Kirchgemeindeversammlung. Alle Vereinsmitglieder und weitere interessierte Personen arbeiten aktiv mit. Nach Möglichkeit stellt der Verein eine Pfarrperson und weitere Angestellte an.

Merkmale der Tätigkeiten und Angebote

Die Tätigkeiten und Angebote des Vereins Metalchurch sollen folgende Merkmale haben:

  • kontextuell – Die Angebote & Tätigkeiten sind geprägt von genauem Hinhören und Hinschauen. Ihre Form und Inhalt folgen dem Lebensgefühl, den Fragen und dem Suchen der Menschen in der Metalszene. Sie werden möglichst partizipativ entwickelt und durchgeführt.
  • Geh-Struktur – Die Angebote & Tätigkeiten richten sich besonders an Menschen in der Metalszene, welche (noch) keinen oder kaum (mehr) Bezug zu Kirche und/oder Gott haben.
  • transformierend – Die Angebote & Tätigkeiten suchen danach, dass Menschen in der Metalszene Gottes transformierendes Wirken erleben können, dabei begleitet werden und wiederum ihren Kontext heilsam verändern.
  • dynamisch – Die Angebote & Tätigkeiten sind prozesshaft in Bewegung und werden regelmässig reflektiert und weiterentwickelt.
  • verbunden – Die Angebote & Tätigkeiten sind reformiert verortet, aber ökumenisch bzw. interdenominationell offen. Der Verein pflegt aktiv den Kontakt mit den zuständigen kirchlichen Behörden und bemüht sich um Einbindung. Der Verein hat seinen Sitz zwar in Bern, ist bei seinen Tätigkeiten aber nicht an das bernische Kirchengebiet gebunden. Er pflegt den Austausch und die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten aus anderen Teilen der Schweiz und darüber hinaus. Der Verein pflegt aber auch kirchlichen Kontakt und Austausch über die Subkultur Metal hinaus.

[1] Kirchenverfassung RefBEJUSO Art. 2, Absätze 1-2
[2] Kirchenordnung RefBEJUSO Art. 18

Werte

Werte steuern unter der Oberfläche unsere konkreten Entscheidungen und prägen das Wie unserer Handlungen. Folgende fünf Werte sind für uns als Metalchurch unverzichtbar, grundlegend: "steel 'n' concrete". Sie sollen uns ausmachen, sie streben wir für unser Sein und Handeln an. Auf diese Werte wollen wir uns wohlwollend behaften lassen - im Wissen darum, dass wir oft hinter den Ansprüchen zurückbleiben: (Stand 2021-05-18)

Werte

I. Jesus Christus im Zentrum

Wir glauben an einen Gott, der als vollkommene Liebesgemeinschaft der Dreieinigkeit existiert. Vater, Sohn und Heiliger Geist haben ihre je unverwechselbare Aufgabe, und doch handeln sie immer gemeinsam. In diesem trinitarischen Sinn bekennt sich die Metalchurch gemeinsam mit unserer reformierten Kantonalkirche «zu Jesus Christus als dem alleinigen Haupt der einen allgemeinen christlichen Kirche. Sie findet ihn bezeugt in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments, die sie nach bestem Wissen und Gewissen unter der Leitung des Heiligen Geistes erforscht. Sie weiss sich berufen zum Glauben an Gottes rettende Gnade, zum Dienst der Liebe und zu der Hoffnung auf das Kommen des Reiches Gottes.» (Verfassung der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Bern, Artikel 1) Wir orientieren uns an Jesus Christus als Mitte. Unsere Beziehung zu ihm ist je unterschiedlich: distanzierter oder intimer, emotionaler oder nüchterner, kritischer oder gutgläubiger. Doch in unserer Unterschiedlichkeit sind wir verbunden in der Beziehung zu ihm. Entscheidend für uns ist die Orientierung an der gemeinsamen Mitte, nicht eine Abgrenzung an den Rändern. Jesus Christus ist der Referenzpunkt für unser Denken und Handeln: Wir fragen nach seinem Willen und tun was wir davon erkannt haben. Das ganze Leben ist ein Gottesdienst. Wir leben Anbetung vielfältig und im umfassenden Sinn. Daraus folgt, dass wir nicht nur Gott im Blick haben, sondern genauso seine gesamte Schöpfung. Wir wollen unseren Mitmenschen seine Liebe erfahrbar machen. Wir trauen Gott und uns Grosses zu und denken im «Land der Möglichkeiten».

Biblische Texte/Bilder:
* «Das Alte Testament verdichtet» (Mk 12:28-31) Jesu Zusammenfassung des Gesetzes: Liebe Gott mit Körper, Seele & Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst
* «Das ganze Leben als Gottesdienst» (Röm 12)
* «Gottes Möglichkeiten» (Eph 3:14-21)

II. Gnade vor Heiligung

Gottes unverdiente Liebe gilt allen bedingungslos und vorauslaufend, sie wirkt und bleibt. Das verstehen wir unter Gnade. Sie ist ein unverdientes Geschenk. Darum nehmen wir alle an, wie sie sind: Es gibt keine moralischen oder anderweitigen Voraussetzungen: «Du bist willkommen wie du bist!». Weil aber auch nicht alles gut ist in unseren Leben, gilt genauso: «Du musst nicht zwingend bleiben wie du bist». Wir vertrauen auf das Versprechen, dass der Heilige Geist an uns einen positiven Veränderungsprozess bewirkt: Jesus Christus ähnlicher zu werden. Das verstehen wir unter Heiligung. Es liegt aber nicht an uns darüber zu urteilen, wie dieser Veränderungsprozess auszusehen und wann er zu erfolgen hat. Die Gnade hat einen bleibenden Vorrang vor der Heiligung. Wir bleiben alle auf Vergebung angewiesen. Niemand muss erst brav und anständig werden, damit Gott ihn/sie liebevoll annimmt und er/sie angenommen bleibt. Gott - und damit auch uns - sind und bleiben alle willkommen wie sie sind.

Biblische Texte/Bilder:
* «Gnade vor Heiligung» (Eph 2:1-10)
* «Unkraut im Acker» (Mt 13:24-30.36-43)

III. Inkulturation

Wir begegnen den Menschen in der Metalszene auf Augenhöhe. Wir sind Metaller für Metaller. Wir «machen» nicht nur «einen auf Metal» um möglichst viele Metaller aus der Szene «herauszufischen» und in die angeblich «richtige Kirche», ein bürgerliche Kirchenkultur zu verpflanzen. Im Gegenteil: Das Evangelium soll Gestalt in der Kultur des Metal annehmen. Ein solches metallisches Christsein trennt uns jedoch nicht von andern Christen, sondern wir sind über die subkulturellen Grenzen hinweg verbunden durch Jesus Christus. Es geht um Einheit in Vielfalt.

Biblische Texte/Bilder:
* «Schwarz ist bunt genug?» (1Petr 4:10) Die farbige Gnade Gottes
* «Den Metalheads ein Metalhead» (1Kor 9:20-23) Ans Gegenüber angepasste Form der Verkündigung
* «Auch die Kirche muss Fleisch werden» (Phil 2:5-11) Die Gemeinschaft der Kirche folgt dem Weg der Fleischwerdung und der Kenosis von Jesus Christus
* «Zugehörigkeit zu Jesus Christus sprengt kulturelle Grenzen» (Gal 3:27-29)

IV. Mündigkeit & Gaben

Jede Person ist wichtig und wertvoll. Wir sind nicht gleich aber gleichwertig. Wir fördern eigenständiges Denken & Handeln. Wir leben Gemeinde offen. Nähe & Distanz kann jederzeit frei gewählt werden: vom unverbindlichen Einmal-Besucher bis zum verbindlichen Engagement ist alles möglich. Die Metalchurch lebt davon, dass sich Menschen einbringen. Wir fördern Gaben & Fähigkeiten der Einzelnen. Wir setzen Menschen frei.

Biblische Texte/Bilder:
* «Der vielfältige Körper von Jesus Christus» (1Kor 12-14)
* «Einheit in Vielfalt in Mündigkeit» (Eph 4:1-16)

V. Vertrauen & Wertschätzung

Wir vertrauen einander, setzen Wohlwollen voraus und gehen vom Guten aus. Wir stehen ehrlich zu unserer Meinung, sprechen Konflikte an, tragen diese fair aus, nehmen Kritik ernst, bitten, wo nötig um Vergebung und feiern die Versöhnung. Wir gehen sorgfältig mit anvertrauten Informationen um und beachten darum beim Kommunizieren die unterschiedlichen Kreise: unter vier Augen, Gruppe intern, breite Öffentlichkeit. Wir drücken einander Wertschätzung aus für unser Sein und Tun und haben dabei die unterschiedlichen «Liebessprachen» im Blick (vgl. das Modell von G. Chapman).

Biblische Texte/Bilder:
* «Wohlwollen und Dankbarkeit» (1Thess 5:12-28)
* «unter vier Augen anfangen» (Mt 18:15-20)

FotoMetalchurch

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